6 Mai, 2021

EU Sustainable Finance Update: April 2021

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EU Sustainable Finance Update: Das Paket vom April 2021

Die Earth Week im April dieses Jahres markierte einen Meilenstein in der Umsetzungs-Roadmap des Green Deals der Europäischen Union. Neben der vorläufigen Einigung über das EU-Klimaschutzgesetz, das die Verpflichtung der EU zur Klimaneutralität bis 2050 festschreibt, stellte die Europäische Kommission eine Reihe von Gesetzesaktualisierungen und Vorschlägen zur Regulierung nachhaltiger Finanzen vor. Sie sind für die Verwirklichung der EU-Ziele zur Kohlendioxidreduzierung entscheidend.

Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen:

  • EU-Taxonomie-Update

Am 21. April 2021 haben die EU-Gesetzgeber die lang erwarteten, delegierten Rechtsakte zur EU-Taxonomie veröffentlicht. Sie enthalten eine aktualisierte Liste von technischen Prüfkriterien, mit deren Hilfe die Übereinstimmung mit den EU-Klimaschutz- und Anpassungszielen bestimmt werden kann. Das Taxonomie-Regelwerk führt ein Kennzeichnungssystem für Unternehmens- und Portfolio-Aktivitäten ein. Dadurch könnten Milliarden an Geldern in Branchen und Unternehmen fließen, die für alle oder auch nur einen Teil ihrer Aktivitäten ein „nachhaltiges“ Label erhalten.

Nach Angaben der Europäischen Kommission deckt die Taxonomie derzeit 13 Sektoren ab, darunter erneuerbare Energien, Transport, Forstwirtschaft, Produktion, Gebäude, Versicherungen und sogar Kunst. Sie sind zusammengenommen für fast 80 % der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Die Entscheidung, ob Erdgas und Kernenergie – die beiden umstrittensten Aspekte der Taxonomie – mit einbezogen werden sollen, wurde verschoben und soll später in diesem Jahr separat behandelt werden.

  • Eine neue Ära der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen: CSRD

Die EU hat außerdem einen Vorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (NFRD) vorgelegt, die durch eine neue Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) ersetzt werden soll.

Dem Vorschlag zufolge werden fast 50.000 Unternehmen in der EU den detaillierten EU-Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterliegen. Dies bedeutet eine Zunahme gegenüber den 11.000 Unternehmen, die unter die derzeitigen Anforderungen fallen. Darüber hinaus hat die EU-Kommission die Entwicklung von Standards für große Unternehmen und separate, anteilige Standards für KMUs vorgeschlagen. Nicht börsennotierte KMUs können sie freiwillig anwenden. Eine weitere Neuerung im neuen Vorschlag ist, dass die CSRD höchstwahrscheinlich alle diese Unternehmen dazu verpflichten wird, eine Bestätigung für berichtete, nicht-finanzielle Informationen einzuholen.

Die neue Richtlinie zielt darauf ab, eine Angleichung an andere EU-Initiativen zu nachhaltiger Finanzwirtschaft zu gewährleisten, insbesondere an die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) und die Taxonomy Regulation. Das Ziel der Regulierungsbehörden ist es, die Komplexität und das Potenzial für doppelte Berichtspflichten zu reduzieren, was lobenswert ist. Die CSRD-Aktualisierung muss noch den langwierigen Gesetzgebungsprozess der EU durchlaufen. Es wird erwartet, dass Unternehmen die Standards erstmals für Berichte anwenden, die im Jahr 2024 veröffentlicht werden und das Geschäftsjahr 2023 abdecken.

  • Sechs delegierte Rechtsakte über treuhänderische Pflichten, Anlage- und Versicherungsberatung

Die zusätzlich vorgeschlagenen Aktualisierungen, die OGAWs, AIFMs und MiFID-Firmen betreffen, sollen sicherstellen, dass Finanzunternehmen (z. B. Berater, Vermögensverwalter oder Versicherer) Nachhaltigkeit in ihre Prozesse und ihre Anlageberatung für Kunden einbeziehen. Die Europäische Kommission beabsichtigt, dass diese sechs delegierten Rechtsakte Kleinanleger besser in die Lage versetzen zu entscheiden, wo und wie ihre Ersparnisse investiert werden sollen. Auch soll dadurch die Nachfrage nach Finanzinstrumenten und Produkten mit nachhaltigen Anlagestrategien und solchen, die negative Einflüsse auf die Nachhaltigkeit berücksichtigen, erhöht werden.

Die Aktualisierungen werden voraussichtlich ab Oktober 2022 gelten.